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Spinnen wie im Mittelalter – Stöckchenspinnen

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Schön, dass Ihr mich besucht in meinem Spinnstübchen. Ich bereite gerade vor, wie man mit Kindern aus kardierter Wolle einen Faden spinnen kann. Wollt Ihr auch mal probieren? Dann setzt Euch zu mir, aber nehmt Euch vorher noch einen Tee.

Wir brauchen nur Wolle und ein Stöckchen.  Ein Bleistift geht auch, aber das Stöckchen ist viel romantischer und die Wolle haftet am Anfang besser. Zu Beginn wird Wolle ganz vorsichtig aus dem Strang oder Vlies gezogen, verdreht und an dem Stöckchen festgewickelt.
Danach wird mit einer kreisenden Bewegung aus dem Handgelenk  die Wolle auf das Stöckchen aufgewickelt. Dadurch erhält das Garn Drall. Wenn man die ca. 50 – 60 cm aufgewickelt hat, hat sie schon etwas Drehung. Man muss jetzt nicht mehr Ausziehen – Drehen – Aufwickeln. Das passiert gleichzeitig.
Dann wird das Garn wieder abgewickelt, aber so, dass die Drehung nicht wieder aus dem Garn verschwindet,  sondern so als wolle man eine Geschenkpapierrolle auseinanderziehen. Der Drall im Garn bleibt erhalten.

Wenn ich zu größeren Kindergruppen gehe, habe ich natürlich nicht für alle ein Spinnrad. Aber Stöckchen können wir uns schon besorgen. So ist jeder beschäftigt, kann Wolle anfassen und erleben, wie ein Faden entsteht. Es ist überhaupt erstaunlich, wie geschickt Kinder sind. Wenn ich an meine ersten Spinnversuche denke…
Den eben gesponnenen Faden habe ich verstrickt, um zu zeigen, dass es geht. Das Püppchen rechts mag ich gar niemals nicht ein bisschen, aber für ein Oberteil hat’s gereicht. Mir muss noch etwas anderes einfallen, wie der Faden verarbeitet werden kann.

Oh, Ihr musst gehen. Na dann wünsche ich Euch einen guten Heimweg und besucht mich mal wieder.

Der Beitrag Spinnen wie im Mittelalter – Stöckchenspinnen erschien zuerst auf Spinnradgeschichten.


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